Nur wenige Minuten vom Weingut entfernt liegen die steilen Terrassen der Graacher Domprobst-Lage. Wer sie zu Fuß erklimmt, spürt, wie viel Arbeit hinter jedem Wein steckt. Trotz der nahtlosen Übergänge zur benachbarten Lage Himmelreich entstehen hier zwei deutlich unterschiedliche Charaktere: Domprobst wirkt kraftvoller und mineralischer, Himmelreich floraler und verspielter. Christoph Schäfer baut beide Lagen gleich aus, sodass sich die Unterschiede perfekt im Glas zeigen.

Der Jahrgang 2024 präsentiert sich elegant und präzise. Das Domprobst-Kabinett zeigt Noten von schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Grapefruit und Bergamotte, dazu feine Gewürze und typische Schiefermineralität. Am Gaumen überzeugt der Wein mit vibrierender Säure, schmelziger Struktur und einem langen, komplexen Nachhall.

Die Lage selbst ist beeindruckend: steile Südhänge, Blau- und Grauschieferböden mit Tonanteil und ein geschütztes Mikroklima sorgen für optimale Reife und feine Mineralität. Besonders wertvoll sind die wurzelechten Reben, teilweise über 100 Jahre alt, die den Weinen Tiefe und Charakter verleihen. Bereits im 18. Jahrhundert erkannte der Trierer Domprobst den hohen Wert dieser Lage – ein Stück lebendige Weinbaugeschichte.