Warum ist das eigentlich so rar!?
Das Thema Huber behandeln wir regelmäßig. Einmal sind die Weine irgendwie omnipräsent im besten Sinne - sprich häufig nicht verfügbar, jeder will es trinken und alle reden darüber, des Weiteren befindet sich das Weingut seit jeher mit einer Hand voll anderer Betriebe an der elitären Burgunderspitze unseres Landes. Schon Bernhard Huber brachte seiner Zeit grandiose Pinots und Chardonnays auf die Flasche, sein Sohn Julian, der das Weingut 2013 komplett übernahm, führte den Betrieb in die Neuzeit und treibt es seitdem in Sachen Qualität auf die Spitze. Wir waren vor wenigen Tagen vor Ort und haben uns das nochmal angeschaut.
Dabei erzählte Julian, dass er seine 2024er und 2025er GGs, die aktuell in den Fässern liegen, bei unter 10 hl gelesen hat. Zum Vergleich: "Typisch" für GGs sind um die 35 hl Ertrag pro Hektar. Auch 35 hl bedeuten schon eine enorme Selektion zu Gunsten der Qualität. Was Julian da treibt, ist mit Nichts zu beschreiben. In beiden Jahrgängen gab es Frost, viel Regen vor der Lese und in 2025 wohl auch "Pero", was im Weinbau den falschen Mehltau oder auch Peronospora beschreibt. Dieser Pilz kann zu erheblichen Ernteverlusten führen. Wenn Jahrgänge so herausfordernd sind wie diese, trennt sich bekanntlich die Spreu vom Weizen. Die besten Winzerinnen und Winzer erzeugen auch in solchen Jahren Spitzenweine, nur dann eben in sehr geringer Auflage, weil es anders nicht möglich ist. Wir haben die gesamte Kollektion bis hin zu den 2025er Fassproben verkostet und eines ist sicher: Julian ist und bleibt einer dieser Winzer.
So, jetzt aber mal zum 2023er Jahrgang. Denn: wir haben aufgehubert und unsere Allokation ist da. 2023 war sicherlich kein Weinjahr, das, wie 2022, flächendeckend als großes Burgunderjahr in die deutsche Weingeschichte eingehen wird. Aber wir hatten gerade das Thema mit Spreu und Weizen und entsprechend präsentiert sich hier wie gewohnt eine herausragende Kollektion. Denn wer es schaffte, Geduld zu bewahren und hängen zu lassen, wurde mit erstklassig ausgereiften Trauben belohnt. Im Zusammenspiel mit der Perfektion, die Julian an den Tag legt, entstehen hier bereits im Ortsweinbereich Pinots und Chardonnays auf einem Level, die sich mit der breiten Masse der GGs ohne Weiteres messen können. Die hauseigenen GGs wiederum sind das Maß aller Dinge in Sachen Präzision, Eleganz und Extrakt. Selbst die Franzosen sind mittlerweile auf den Geschmack gekommen und holen sich Huber heimlich über die Grenze. Man ist dort noch nicht so weit um zugeben zu können, dass es dem Burgund ebenbürtige Pinots in Deutschland gibt.