Der Perfektionist aus Verzy
Ganz nach dem Motto "Auf einem Bein kann man nicht stehen" importieren wir gleich noch ein zweites neues Haus aus der Champagne. Aber weil wir stets darauf achten, dass sich unsere Häuser nicht gegenseitig hinsichtlich ihrer Stilistik kannibalisieren, reisen wir von der Vitryat nach Nord-Westen bis fast nach Reims, die Hauptstadt der Champagne. 10 km vor den Stadttoren liegt der Grand Cru Ort Verzy. Dort, im Herzen der Montagne de Reims, führt Alban Corbeaux seit 2016 den Familienbetrieb. Ähnlich wie Antoine Chevalier krempelte auch er zu Hause erstmal alles um. Vergoren wird alles nur noch spontan mit natürlichen Hefen, Ausbau komplett im Holz und niedrige bis gar keine Dosage. So entstehen puristische, terroirbetonte Schaumweine mit komplexen Aromen. Vielleicht etwas weniger kraftvoll als die aus Avize oder Ambonnay, aber dafür umso spannungsgeladener.
Auch die Champagner mit den auffälligen, künstlerisch anmutenden Etiketten von Alban verkosteten wir in Reims. Er stand sogar direkt gegenüber von Antoine, so dass wir binnen Minuten einen direkten Vergleich hatten. Und wir stellten fest: Nicht entweder oder, sondern beide! Denn die Stilistiken der beiden ergänzen sich hervorragend und mehr ist bekanntlich immer besser. Deswegen holen wir auch direkt vier der Teufels-Schäumer - Achtung, Wortspiel - nach Deutschland. Alles Grand Cru!
Neben den beiden "Copin" Grand Crus, einmal als Blanc de Noirs und einmal als Blanc de Blancs, die über allen anderen Schaumweinen erhaben sind und mit einer Präzision und einem nie dagewesene Druck glänzen, gibt es einen hervorragenden Rosé sowie den Einstieg, der auf den irreführenden Namen Primitif hört. Absolutes Understatement, das mögen wir. Ihr könnt uns glauben - der Chamapagner ist wirklich alles außer primitiv.