Bescheidene Weltklasse
Die wenigen Weingüter, die sich an der Spitze der deutschen Weinlandschaft tummeln, sind meistens in aller Munde und um eben jene ist es meist recht laut. Zumindest sind sie omnipräsent.
Bei Fürst ist das irgendwie anders. Zwar wird das Weingut grundsätzlich genannt, wenn es um die 5 besten Burgunder-produzenten unseres Landes geht, doch ist es niemals "laut" um Paul und seinen Sohn Sebastian Fürst, der das Weingut heute in 3. Generation führt. Paul ist eine churfränkische Weinbaulegende und Sebastian steht ihm in keinster Weise nach. Was beide gemeinsam haben: Sie sind unglaublich bescheiden. Sie wissen natürlich um ihre Stellung, den Platz ihrer Weine auf den Weinkarten dieser Welt und die herausragenden Lagen, die sie bewirtschaften, doch ist es eben diese ruhige, besonnene Art und Weise, du uns an den beiden fasziniert. Neben den Weinen natürlich. Denn die sind - gelinde gesagt - affengeil.
Wenn wir von Burgunderspitze Deutschlands reden, reden wir im Portfolio der Fürsts vom Chardonnay R sowie von den großen Pinots des Hauses. Und nach dem erstklassigen Burgunderjahr 2022 trifft nun der Jahrgang 2023 bei uns ein.
2023 war, wie schon 2021, kein Jahrgang der den Burgunder-Rebsorten besonders schmeichelt. Doch auch wie in 2021 gibt es eben Winzer, die ihr Terroir kennen und auch in solchen Jahren erst-klassige Chardonnays, Weißbur-gunder und Pinots füllen. In schwierigen Jahren trennt sich eben die Spreu vom Weizen...und es gibt immer mehr schwierige Jahre.
Die 2023er Pinots sind jedenfalls eine Klasse für sich. Auch wenn die GGs noch auf sich warten lassen, lohnt es sich, schonmal in die Orts- und Lagenweine reinzu-schmecken, um ggf. schonmal ein Gefühl für die ganz Großen zu bekommen. Uns hat es besonders der Bürgstädter Berg 1G angetan, der übrigens ausschließlich aus den VDP.Großen Lagen Centrafen-berg und Hundsrück cuvéetiert wird. Ein unglaublich eleganter, saftiger und vielschichtiger Wein, der eine ganz klare Identität zum Hausberg der Fürsts hat und sicherlich in einer Blindprobe als GG durchgehen würde. So pur, rassig und klar...
Wer es etwas fleischiger mag: Ab nach Klingenberg bzw. zum Klingenberg Orts-Pinot.
Ein Hidden Gem ist für uns der Weisse Burgunder R, der sich jetzt, mit einem Jahr mehr Reife, äußerst burgundisch zeigt. Das Geschoss stammt aus den besten Parzellen der VDP.Ersten Lage Bürgstadter Berg und pfeift gerade so richtig, obwohl er in sich zu ruhen scheint. Naja und für den Chardonnay R muss man sowieso keine Werbung machen.