Symbiose aus Klassik und Moderne

Das Weingut haben wir euch im Prinzip jetzt im ersten Artikel schon vorgestellt, weswegen wir uns jetzt hier mal auf die Weine konzentrieren wollen. Über die sollte man nämlich unbedingt öfter reden.

Franken ist die (Wahl)Heimat des Silvaners und spielt auch im Portfolio der Müllers die Hauptrolle. Von Gutswein bis GG findet sich der Silvaner hier in jeder Qualitätsstufe, wobei wir hier ganz klar sagen können, dass sogar schon der Gutswein unglaublich viel Spaß macht. Hier greift auch direkt die Überschrift. Einerseits bleibt man hier stilistisch eher klassisch, da man hier nichts Naturiges, Maischevergorenes oder sonstige Spielereien findet, andererseits bleibt der Wein trotzdem am Zahn der Zeit, da man keinen müden, floral-opulenten Wein in Nektar-Konsistenz vor sich hat, sondern der Fokus auf Finesse, Mineralität und Lebendigkeit liegt. Wer es anspruchsvoller mag, greift dann zu einem der beiden Silvaner GGs Eschendorf am Lumpen 1655 oder Volkacher Ratsherr. Letzterer profitiert vom vorherrschenden Muschelkalk dieser Lage, was den Wein eher schlank und präzise hält, während die Silvaner-Reben im Lump auf einer erheblich dickeren und nährstoffreichen Humus-Auflage stehen, die den Wein saftiger und etwas opulenter hält, was gerade dem Silvaner äußerst gut steht.

Neben dem Silvaner sind es vor allem Riesling und Weiß-burgunder, die in und um Volkach von Christian und seiner Familie angebaut werden.

Die Lagen um Sommerach eignen sich aufgrund des hohen Kalkanteils besonders für burgundische Rebsorten.

In der warmen VDP.Ersten Lage Sommeracher Katzenkopf entsteht hier ein opulent-saftiger Weiß-burgunder, der aufgrund des Bodens jedoch eine schlanke Figur behält. Geniale Symbiose!

Beim Riesling gibt es, wie auch beim Silvaner, den spannenden Vergleich zwischen Lump und Ratsherr. Klare Empfehlung, hier mal beide gleichzeitig aufzuziehen und so die Lagentypizitäten dieser beiden GG-Lagen schmeckbar zu machen. Das kann keine Rebsorte so wie Riesling.